Das Karl-Liebknecht-Stadion

Das heutige Karl-Liebknecht-Stadion entstand einst als Sportfläche und Fußballplatz auf dem Gelände einer ehemaligen Baumschule des Babelsberger Parks. Ab 1924 begannen auf dem hiesigen Gebiet östlich der Allee nach Glienicke die Bauarbeiten durch Arbeitersportler, die bis dato die Wiesen im Babelsberger Park zum Fußball spielen nutzten, was jedoch der Verwaltung der Schlösser und Gärten ein Dorn im Auge war. Demzufolge musste die Stadt Nowawes Ausweichflächen für den starken Arbeitersport schaffen. Auf dem Gelände der ehemaligen Baumschule, welches die Stadt Nowawes schließlich erwarb und die Arbeiter herrichteten, konnte schließlich am 25. April 1926 der Sportplatz an der Priesterstraße feierlich eingeweiht werden. Neben zwei Spielfeldern wurde eine Jugendherberge errichtet, in der sich neben den Umkleidekabinen und einem Waschraum für die Sportler auch Versammlungsräume für die zahlreichen Gruppen und Organisationen der Arbeiterbewegung befanden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde zügig die Instandsetzung des Sportplatzes durchgeführt. Ein organisierter Spielbetrieb fand bereits Ende der 1940er Jahre statt. Am 28. August 1949 erhielt der Sportplatz den Namen „Karl-Liebknecht-Sportplatz“. Es ist anzunehmen, dass die Namensgebung aufgrund der 1945 von Priesterstraße in Karl Liebknecht umbenannten Straße erfolgte und natürlich aufgrund der politischen Reputation von Karl Liebknecht als Revolutionär und Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands. Ab den 1970er Jahren setzten erneut Bautätigkeiten auf dem Sportplatz ein, so dass nach und nach ein Stadion mit einer Haupttribüne und drei Stehtribünen entstanden. Die überdachte Haupttribüne wurde als Gebäude inklusive Funktions- und Sanitärräume gebaut. Mit einem Spiel gegen die DDR-Olympia-Auswahl konnte das neue „Karl-Liebknecht-Stadion“ am 10. Juli 1976 eingeweiht werden.
Nach der politischen Wende 1989/90 gab es mehrmalige kleinteilige Sanierungen im Stadionbereich und vor allem im Zuge des sportlichen Erfolgs mit dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga der Bau der markanten knickbaren Flutlichtmasten. Eine letztmalige große Sanierung erfolgte im Rahmen des so genannten Zukunftsinvestitionsgesetz/Konjunkturpaket II der Bundesregierung. Im Zuge dessen entstand die neue Osttribüne und eine neue Überdachung der Haupttribüne. Hier zwischen diesen beiden Tribünen befindet sich der neue Standort des Reliefs von Karl Liebknecht, in Erinnerung an den Namensgeber des Stadions, dessen Name heute noch Bestand hat, trotz immer wieder erfolgter Debatten um Stadionneubau an einem anderen Ort oder Stadionumbenennung aufgrund potenzieller Finanzspritzen.